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Nach Flutkatastrophe im Ahrtal

Gemeinsamer Hochwasserschutz für Kreis Ahrweiler geplant

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Die Kommunen im Kreis Ahrweiler wollen ein gemeinsames Konzept zur Hochwasservorsorge erarbeiten. Dafür wurde heute eine Vereinbarung unterzeichnet.

So etwas wie die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr darf nie wieder vorkommen, da sind sich alle Beteiligten einig. Deshalb wollen die acht Kommunen im Kreis Ahrweiler künftig zusammenarbeiten. Dabei geht es laut Kreis nicht nur um die Ahr, sondern um alle Flüsse im gesamten Kreisgebiet.

Einen gemeinsamen Plan zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge zu erstellen, kostet den Angaben zufolge mehr als 600.000 Euro. 90 Prozent davon übernimmt demnach das Land Rheinland-Pfalz. Einen entsprechenden Förderbescheid hat Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) am Freitag in Bad Neuenahr-Ahrweiler übergeben.

Vereinbarung zum gemeinsamen Hochwasserschutz im Kreis Ahrweiler
Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) (links) übergibt einen Förderbescheid an Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) (rechts) für den gemeinsamen Hochwasserschutz im Kreis Ahrweiler.

Hauptamtliche Geschäftsführerin für Hochwasserpartnerschaft Ahr

Die Ministerin sagte, die Kommunen im Kreis Ahrweiler würden vom Ministerium aktiv auf dem Weg zu einem besseren Hochwasserschutz unterstützt. Rheinland-Pfalz übernehme ab sofort die Geschäftsführung in der Hochwasserpartnerschaft Ahr und werde dafür eine hauptamtliche Geschäftsführerin bezahlen.

Die acht Städte, Verbandsgemeinden und Gemeinden im Kreis Ahrweiler hatten bereits 2014 eine Hochwasserpartnerschaft gegründet, die sich um Schutzmaßnahmen kümmern sollte - und zwar nicht nur im Bereich der Ahr, sondern an allen Gewässern im Kreis, also beispielsweise auch am Brohlbach. Zwar habe es regelmäßig Workshops gegeben, es seien aber kaum konkrete Maßnahmen umgesetzt worden, heißt es. Das solle sich nun ändern.

Wanderausstellung zeigt Pläne für Hochwasservorsorge an der Ahr

Die Übergabe des Förderbescheids am Freitagnachmittag war auch gleichzeitig der Beginn einer Wanderausstellung zum Thema Hochwasser- und Starkregenvorsorge an der Ahr und ihren Zuflüssen. Dort sind unter anderem Pläne zu sehen, wie zukünftig der Hochwasserschutz aussehen könnte. Ergänzt wird die Ausstellung durch das Info-Mobil des "HochwasserKompetenzCentrum“ (HKC). Das HKC mit Sitz in Köln setzt sich in verschiedenen Projekten mit dem Thema Hochwasser auseinander. Die Expertinnen und Experten des HKC beraten Bürgerinnen und Bürger zum Schutz der eigenen Immobilie vor Starkregen und Hochwasser.

Eine Frau steht vor einer Tafel der Wanderausstellung zum Thema Hochwasserschutz im Kreis Ahrweiler
Die Wanderausstellung zeigt verschiedene Bausteine und Pläne zur Hochwasservorsorge im Kreis Ahrweiler.

Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) hob die Bedeutung der Ausstellung hervor: "Es ist wichtig, den Menschen im Kreis, die sich konkret mit den Fragestellungen rund um überörtliche, örtliche und persönliche Hochwasservorsorge beschäftigen wollen, Möglichkeiten zur Information zu bieten." Die Ausstellung gewähre gute Einblicke in die vielschichtigen Aktivitäten der Hochwasserpartnerschaft Ahr bis hin zur begleitenden Forschung, so Weigand weiter.

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