Lennard Maloney im US-Team

Fußball | Bundesliga

Maloney nach US-Debüt zurück in Heidenheim: Anker mit Höhenflug

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AUTOR/IN
Ann-Kathrin Rose

Lennard Maloney ist nach seinem Debüt für das US-Team als Nationalspieler und mit vielen Emotionen zum 1. FC Heidenheim zurückgekehrt und will die gegen Augsburg auf den Platz bringen.

Nashville ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates Tennessee und bekannt für Country-Musik. Für Lennard Maloney vom 1. FC Heidenheim aber ist Nashville seit dieser Woche mehr als die Music-City. Es ist der Ort, an dem der 24-Jährige sein Debüt für das US-Team gegeben und sich selbst einen Traum erfüllt hat. "Es macht mich extrem stolz", sagt Maloney auf Nachfrage von SWR Sport. "Und es kann kommen, was will: Das kann mir keiner mehr nehmen."

Mit diesem Gefühl ist er seit Donnerstag zurück in Heidenheim, die Erinnerungen an seine erste Länderspielreise aber sind bei Maloney trotz der anstehenden Aufgabe in der Bundesliga am Sonntag (17.30 Uhr) gegen den 1. FC Augsburg noch immer präsent. Im Testspiel der US-Auswahl gegen Ghana hatte sich Maloney etwa eine Stunde gedulden müssen, dann gab Coach Gregg Berhalter ihm ein Zeichen.

Maloneys Debüt gegen Ghana

Maloney streifte sich das weiße Shirt mit dem US-Emblem über. "Die Vorfreude war riesig, als ich am Spielfeldrand stand und gesehen hab, wie Johnny auf mich zukam und ich wusste, ich werde eingewechselt", erinnert sich Maloney an den Moment, als Teamkollege Joao Lucas de Souza Cardoso, kurz Johnny, vom Platz ging und er auf sein Debüt hinfieberte. "Aber sobald du dann den Platz betrittst, ist es einfach nur Fußball."

Dass er jetzt Nationalspieler ist, für Maloney, der erst im Sommer 2022 vom Drittligisten Borussia Dortmund II nach Heidenheim wechselte, kaum zu glauben. "Ich bin unglaublich stolz darauf, Teil der Nationalmannschaft zu sein und hoffe, dass es nicht der letzte Einsatz ist." Das hofft auch Frank Schmidt, der Maloney seit seinem Wechsel an die Brenz, fördert und fordert.

Frank Schmidt: "Emotionen kanalisieren"

Dass der 24-Jährige ohne Blessuren, dafür mit viel Euphorie von der Reise mit dem US-Team zurückgekehrt ist, ist auch für den Heidenheimer Trainer eine gute Nachricht. Aber: "Euphorie hilft ihm nur bedingt auf dem Spielfeld. Der Fokus, die Konzentration, die Einfachheit und nicht zu überziehen, das wird sehr wichtig sein", sagte Schmidt. "Das macht mit einem Spieler auch etwas. Aber es ist wichtig, diese Emotionen zu kanalisieren."

Heidenheim

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Lennard Maloney könnte der erste Nationalspieler in der Geschichte des 1. FC Heidenheim werden. Die USA sind eine Herzensangelegenheit für das "Mentalitäts-Monster" in der Defensive.

Dass der Fokus spätestens seit seiner Rückkehr wieder auf dem Bundesliga-Alltag und dem anstehenden Spiel gegen den Augsburg liegen muss, weiß auch Maloney. Den Rückflug nach Deutschland hat er deshalb schon genutzt und geschlafen, damit sich der Jetlag in Grenzen hält. "Ich fühle mich gut", sagte Maloney vielleicht auch deshalb. "Ich bin fit und bereit für die Aufgabe am Sonntag."

Support von zuhause

Bis dahin dürfte Maloneys Ausflug zum US-Team aber auch mit den Teamkollegen noch einmal Thema sein, schließlich haben die ihm bereits nach seinem Debüt in der Nacht zum Mittwoch Nachrichten geschrieben und sich mit ihm gefreut. Auch das eine der Emotionen, die es, wie Schmidt sagt, zu kanalisieren gilt. Und dann ist da noch der Moment, den Maloney ebenso wenig vergessen wird, wie die 64. Minute im Spiel gegen Ghana. Freundin Hannah fieberte vor dem Fernseher mit, filmte seine Einwechslung und postete sie stolz bei Instagram. "Und dann habe ich das mit Tränen in den Augen gesehen", sagt Maloney. "Der Support von zuhause ist enorm wichtig."

Auch deshalb war Freundin Hannah für das erste Spiel des US-Teams, die Partie gegen Deutschland, extra in die USA geflogen. Zwar stand Maloney in diesem Spiel nicht auf dem Platz, aber dass Hannah da war, ist für ihn etwas Besonderes. "Das ist nicht selbstverständlich", sagt der Mittelfeldspieler. "Und dass sie fürs erste Spiel da war, das hat mir die Welt bedeutet."

Von Nashville nach Heidenheim

Auch in der Bundesliga fiebern Freunde und Familie mit und Maloney selbst hat seinen Fokus schon verschoben – von Nashville nach Heidenheim. "Das war die Länderspiel-Pause und ich rede auch noch gern darüber. Aber das Ganze ist jetzt vorbei, und jetzt gilt es wieder, für Heidenheim Punkte zu holen." Das hört sicher auch Trainer Schmidt gern. Er will gegen den FCA wieder all jene Attribute sehen, die Maloney in den vergangenen Monaten so stark und ihn im Spiel des FCH beinahe unverzichtbar machen. "Das hat etwas mit Einfachheit und mit Klarheit zu tun, dass er seine mentale Stärke der Mannschaft zur Verfügung stellt und als Verbindungsspieler offensiv, defensiv ein Anker auf dem Platz ist."

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